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Erfolgsboost Altersdiversität

Jeden Morgen öffne ich meinen Newsfeed und lese dann oft, dass die Unternehmen klagen, Positionen aufgrund des Fachkräftemangels nicht besetzen zu können. Monatelang wird nach den richtigen Manager*innen für Schlüsselpositionen gesucht. Das muss so nicht sein. Denn es gibt die qualifizierten und talentierten Mitarbeiter. Achtung, jetzt kommt ein Geheimtipp: Zu finden sind Top-Mitarbeiter auch bei den ü50-Jährigen.

Altersdiskriminierung – ignoriert und sich selbst überlassen

Altersdiskriminierung ist in Deutschland gang und gäbe. Auf Geschäftsführerebene sind 50- und 60-Jährige noch willkommen, aber bereits auf den Ebenen darunter setzen Unternehmen auf junge Mitarbeiter. Selbst dann, wenn die Arbeitnehmer top ausgebildet und hochqualifiziert sind. Dahinter stecken vor allem Vorurteile und auch Bequemlichkeit zu Kosten von Produktivität und Innovationen.

Gängige Vorurteile sind, dass die ü50-Jährigen nur langsam lernen und in Gedanken schon in der Rente sind. Leistungsfähigkeit und Motivation werden angezweifelt. Und im Gegensatz dazu läuft es mit den Jungen unkompliziert: Die wollen was werden und meckern nicht herum, auch wenn sie mit Entscheidungen oder Prozessen im Unternehmen nicht einverstanden sind. Das ist für Arbeitgeber bequem. Und es ist vor allem eins: geschäftsschädigend.

Arbeitgeber müssen umdenken – Investition in gute Personalarbeit

Produktivität ist mehr als die Summe der individuellen Leistungen. Erst die Kombination aus alt und jung führt zu einer hohen Produktivität, weil sich die jeweiligen Stärken ergänzen. Deshalb ist es nicht nur Sache von Arbeitnehmer*innen, sich den Gegebenheiten eines Unternehmens anzupassen. Betriebe müssen gegen Vorurteile angehen und sich auch auf unterschiedliche Mitarbeiter*innen einstellen, ein Ohr für ihre Ideen haben. Das bedeutet manchmal auch, sich Kritik auszusetzen. Denn das ist es, was Unternehmen voranbringt.

Das Zusammenspiel verschiedener Arbeitnehmer-Gruppen muss natürlich gut gemanagt werden. Es braucht eine gute Personalarbeit, die auf unterschiedliche Gruppen und ihre Bedürfnisse eingeht. Wenn man nun bedenkt, dass unbesetzte Stellen das Wachstum bremsen und Milliarden kosten, frage ich mich, wie lange es sich deutsche Unternehmen noch leisten wollen, auf topqualifizierte ü50-Jährige zu verzichten. Es ist höchste Zeit, umzudenken und in gute Personalarbeit zu investieren.